Lebensmittelverschwendung stoppen für den Klima- und Umweltschutz

In Europa landen jährlich 89 Milliarden Kilo Lebensmittel ungegessen in der Tonne. Mit dieser Verschwendung geht ein unnötiger Verbrauch von Ressourcen einher. So werden für die Produktion dieser Lebensmittel  über 15 Milliarden Kilo Stickstoff, etwa in Form von Düngemitteln, umsonst eingesetzt. Schädliche Ammoniakemissionen, die durch die Verwendung stickstoffhaltiger Düngemitteln freigesetzt werden, könnten einfach vermieden werden, würden weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Lebensmittelverschwendung stellt die Gesellschaft vor logistische, ökologische und ethische Herausforderungen. Am eindrücklichsten ist der Beitrag zum Klimawandel: wäre die Lebensmittelverschwendung ein Land, so wäre es der drittgrößte Emittent von klimaschädlichen Treibhausgasen. Die Umweltbilanz der Verschwendung ist abhängig davon, was wir wegwerfen. Bei der Produktion tierischer Lebensmittel entstehen besonders viele Emissionen. Dem gegenüber steht, dass jährlich umgerechnet 230.000 Rinder ungegessen im Müll landen.

EU-weit wurde sich das Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren. Dazu muss an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden. Verbraucher können zur erheblichen Reduktion von Ammoniak- und Methanemissionen aus der Landwirtschaft beitragen, indem sie eine höhere Wertschätzung den Produkten gegenüber entwickeln und weniger Lebensmittel wegschmeißen. Auch im Handel und der Industrie entstehen Lebensmittelverluste, auch wenn die Größenordnungen geringer sind. Trotzdem gibt es auch hier großen Verbesserungsbedarf, denn das Vermeidungspotenzial ist vor allem auf diesen Ebenen sehr hoch.

Das Projekt setzt mit unterschiedlichen Aktivitäten auf mehreren Ebenen an, um unnötig entstandene Ammoniak- und Methanemissionen zu vermeiden. Informationsmaterialien und Tipps geben Verbrauchern Hilfestellungen für einen bewussteren und emissionsarmen Umgang mit Lebensmitteln. Durch die Offenlegung von rechtlichen Hindernissen bei der Weitergabe von Lebensmitteln, sollen Lösungen für die Vermeidung von Lebensmittelverlusten im Handel und der Industrie gefunden werden. Gleichzeitig werden politische Forderungen erarbeitet und Verantwortlichkeiten der verschiedenen Akteure sichtbar gemacht, um eine Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030 aus der Zivilgesellschaft heraus voranzutreiben.

Seit 2021 berät die DUH als Mitglied der EU Plattform für Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelverluste die Europäische Kommission zu künftigen Gesetzesvorhaben als Teil der Farm to Fork Strategie. 

 

Veranstaltungen

Kampagnenauftakt "Ackern für die Tonne"
02.05.2022,  Berlin, Forderungsübergabe und symbolische Verkostung mit Staatssekretärin Manuela Rottmann, Bericht

Vortrag zu Klimaauswirkungen von Lebensmittelverschwendung
13.10.2021,  Online-Veranstaltung als Teil der Vortragsreihe “Münchner Klimaherbst”, Vortrag

Fachgespräch: Lebensmittelverschwendung beginnt schon auf dem Acker.
6. April 2021, Online-Fachgespräch der DUH, Dokumentation

Fachgespräch: Fakten & Mythen aufgeklärt - Rechtliche Rahmenbedingungen für die
Weitergabe von Lebensmitteln.

19. Febuar 2020, Berlin, Fachgespräch der DUH, Dokumentation

 

Unsere Forderungen an die Politik

Stellschrauben zur Reduktion der Verschwendung

 

Rechtsstudie

Rechtliche Hürden sind eine Ursache für Lebensmittelverschwindung

 

In Zahlen

Umweltauswirkungen der Lebensmittelverschwendung

 

 

Alter ist Ansichtssache

Fakten & Tipps zum Mindesthaltbarkeitsdatum

 

 

 

Verschwendung im Handel reduzieren

Als Schnittstelle zwischen Produktion und Konsum hat der Handel viel Einfluss.

 

Lebensmittel- verschwendung beginnt auf dem Acker

Lebensmittelverschwendung findet bereits ganz am Anfang der Wertschöpfungskette bei den Erzeuger*innen in der Landwirtschaft statt

 

Krumme Geschäfte mit krummem Gemüse

Fakten & Tipps zum Thema Verschwendung durch Handelsstandards

 

 

Pressearbeit zum Thema

2. Mai 2022: Deutsche Umwelthilfe und foodsharing e.V. setzen mit krummem Gemüse Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung vor dem Landwirtschaftsministerium (Link)

26. Januar 2021: Unfaire Handelspraktiken verbieten: Deutsche Umwelthilfe fordert entschlossenen Kampf gegen Ursachen von Lebensmittelverschwendung (Link)

28. Mai 2020: Deutsche Umwelthilfe und foodsharing kritisieren Ernährungsministerin Klöckner: Statt selbst für Rechtssicherheit zu sorgen, ruht sie sich auf ehrenamtlichen Initiativen aus (Link)

9. April 2020: Lebensmittelrettung durch Corona-Krise erschwert: Deutsche Umwelthilfe und Foodsharing fordern sofortige Rechtssicherheit (Link)

14. Oktober 2019: Welternährungstag: Deutsche Umwelthilfe und Bündnis Lebensmittelrettung fordern mehr Wertschätzung für Lebensmittel (Link)

5. März 2019: 90 Prozent unverkaufter Lebensmittel wandern vom Regal in die Tonne: Deutsche Umwelthilfe und Foodsharing fordern Wegwerfstopp für Lebensmittel (Link)

20. Februar 2019: Lebensmittel retten, aber richtig! foodsharing und Deutsche Umwelthilfe kritisieren unzureichende Strategie von Ernährungsministerin Klöckner (Link)

23. Januar 2019: Schluss mit Lebensmittelmüll - Deutsche Umwelthilfe und foodsharing kritisieren unzureichende Strategie der Bundesregierung, Lebensmittelmüll zu stoppen und fordern Julia Klöckner zum Verschwendungsfasten auf (Link)

Unsere Petitionen zum Thema

Ackern für die Tonne: Lebensmittelverschwendung auf Ebene der Landwirtschaft zehnmal höher als bisher bekannt!

Viel zu häufig schafft es Obst und Gemüse aufgrund kleiner Makel nicht ins Ladenregal. Auch in der Tierhaltung besteht das Problem: Millionen Tiere verenden wegen schlechter Haltungsbedingungen schon während der Aufzucht. Fordert die Bundesregierung deshalb mit uns auf, verbindliche Reduktionsziele vom Acker bis zum Teller umzusetzen!

Link zur Petition.

Verschwendungsfasten 2019: Keine Essen in den Müll!

55.000 Unterstützer*innen // Mach mit beim Verschwendungsfasten, denn jährlich werden in Deutschlands privaten Haushalten ca. 230.000 Rinder in Form von Wurst- und Fleischwaren in den Müll geworfen. Gemeinsam mit Valentin Thurn und Foodsharing sagen wir der Verschwendung den Kampf an und fordern Ernährungsministerin Julia Klöckner dazu auf, politisch aktiv gegen Lebensmittelverschwendung zu werden.

Link zur Petition.

 

Lebensmittel retten muss einfacher werden: Rechtssicherheit bei Lebensmittelspenden!

95.000 Unterstützer*innen // Gute, genießbare Lebensmittel aufgrund von rechtlichen Unsicherheiten und fehlendem politischen Willen wegzuschmeißen ist unverantwortlich: Frau Klöckner, wir fordern Sie auf, jetzt aktiv zu werden und sich umgehend für Rechtssicherheit bei Lebensmittelspenden einzusetzen!

Link zur Petition.

 

Videos & Statements

Mindesthaltbarkeitsdatum erklärt

Jedes Jahr entstehen in Deutschland etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittelabfall. Das entspricht 571 kg Lebensmitteln, die pro Sekunde verloren gehen. Ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bedeutet nicht automatisch, dass Lebensmittel verdorben sind. Philipp Sommer, Stellv. Leiter Kreislaufwirtschaft der Deutschen Umwelthilfe, über die Bedeutung des MHDs und den Unterschied zum Verbrauchsdatum.

 

Bündnis Lebensmittelrettung: Beitrag Handelsforum

Das Bündnis ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Organisationen mit dem gemeinsamen Ziel Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Als zivilgesellschaftliches Bündnis werden gemeinsam politische Forderungen vorangebracht. Das Handelsforum ist Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung des BMEL. Im Rahmen dieses Forums hat das Bündnis Lebensmittelrettung offene Fragen an den Lebensmitteleinzelhandel per Videobotschaft gestellt. Ziel ist es im Rahmen des Handelsforums gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, um mehr Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren.
 

 

Schönheitsideale bei Obst und Gemüse als Herausforderung für Landwirt*innnen

Lebesmittelverschwendung beginnt bereits auf dem Acker. Je nach Erzeugnis schaffen es bis zu 30-40% der Erträge nicht ins Ladenregal. Grund dafür sind oft hohe Schönheitsansprüche des Einzelhandels und der Verbraucher*innen an die Produkte. Landwirt*innen, die für die Tonne ackern müssen verlieren dadurch wertvolle Ressourcen. In dieser Videoreihe erklären Landwirt*innen, eine Ladenbesitzerin und ein Regionalverband wie sie von der Thematik betroffen sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

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