Um den Dialog zwischen Landwirtschaft, Lebensmittelbranche und Umweltorganisationen zu stärken, werden im Rahmen des Projekts Clean Air Farming mehrere Runde Tische organisiert. Am 26. und 30. Juni fanden die ersten Runden Tische in virtueller Form statt.
Die Lebensmittelindustrie und der -handel haben wesentlichen Einfluss darauf, in welcher Umweltqualität Lebensmittel hergestellt werden – und damit auch auf die Luftreinhaltung durch die Landwirtschaft. Doch derzeit hat dieses Thema noch nicht den Stellenwert in der Lebensmittelbranche, den es aufgrund seiner gesamtgesellschaftlichen Bedeutung eigentlich genießen sollte. Bislang beinhalten nur wenige Qualitätssiegel und Standards wirksame Kriterien zur Verringerung von Methan- und Ammoniakemissionen.
Zehn relevante Siegel und Standards wurden von der Bodensee-Stiftung untersucht und erste Empfehlungen erarbeitet, wie neue Kriterien zur Reduktion von Methan- und Ammoniakemissionen in Standards aufgenommen werden können. Diese Empfehlungen wurden am 26. Juni bei einem ersten virtuellen Runden Tisch interessierten Siegel und Standards vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Gemeinsam mit Verbänden der Landwirtschaft sowie der Fleisch- und Milchindustrie wurden bei einem zweiten virtuellen Runden Tisch am 30. Juni praktische Möglichkeiten zur Verringerung von Methan und Ammoniak diskutiert sowie erforderliche politische Rahmenbedingungen und Anreize formuliert. Prof. Dr. Heinz Flessa, Leiter des Thünen-Institut für Agrarklimaschutz, gab einen informativen Einführungsvortrag zu den Ammoniak- und Methanemissionen der deutschen Landwirtschaft und den Quellen, Trends und Minderungen. Ziel ist es im weiteren Verlauf eine gemeinsam abgestimmte Position der Akteure zur Verringerung der Methan- und Ammoniakemissionen zu erarbeiten.
Im nächsten Schritt werden die Empfehlungen und das Positionspapier überarbeitet und weiter mit den betroffenen Akteuren abgestimmt.